Tierschutz

Fest der Liebe oder Fest des Tierleids?

Im veganen Kochbuch „Tierschutz genießen“ des Deutschen Tierschutzbundes werden Hobbyköche fündig, die einen tierfreundlichen Festtagsschmaus servieren wollen. Copyright: © Deutscher Tierschutzbund e.V.

Im veganen Kochbuch „Tierschutz genießen“ des Deutschen Tierschutzbundes werden Hobbyköche fündig, die einen tierfreundlichen Festtagsschmaus servieren wollen. Copyright: © Deutscher Tierschutzbund e.V.

Deutscher Tierschutzbund wirbt für vegane Weihnachten

17.12.2019, Bonn – Ob Gänsebraten, Hummer, Lachs, Käseraclette oder Eierlikör - traditionelles Weihnachtsessen ist oft mit erheblichem Tierleid verbunden. Der Deutsche Tierschutzbund plädiert an alle, die ihren Liebsten etwas Schmackhaftes zu Weihnachten zaubern wollen, das Fest der Liebe auch zum Fest der Tierliebe zu machen. Wer die Feiertage tierfreundlich verbringen möchte, kann auf vielfältige pflanzliche Rezepte zurückgreifen.

„Weihnachten ist das Fest des Mitgefühls und der Besinnlichkeit. Der Blick in Angebotsprospekte und Supermarktregale aber zeigt: In Bezug auf unser Essen steckt dahinter oft eine Doppelmoral. Bei Millionen Tieren in der Agrarindustrie kommt von diesem Mitgefühl nichts an“, sagt Verena Jungbluth, Leitung Veganismus beim Deutschen Tierschutzbund. „Gerade in der hektischen, zumeist konsumorientierten Weihnachtszeit gilt es, sich wieder bewusst zu werden, was wir mit unseren Kaufentscheidungen unterstützen wollen - und was nicht.“

Katastrophale Haltungsbedingungen

Der Großteil der Weihnachtsgänse kommt aus Polen und Ungarn wo sie vielfach in katastrophaler Haltung leben müssen. In Ländern wie Frankreich oder Ungarn werden die Tiere zur Produktion von Stopfleber täglich dreimal, meist maschinell, gestopft. Aber auch in Deutschland können Schweine, Rinder oder Hühner häufig ihre natürlichen Bedürfnisse nicht annähernd ausleben, haben kaum Platz und keine Beschäftigungsmöglichkeiten.

Lachse kommen in der Regel aus der drangvollen Enge riesiger Mastfarmen. Krustentiere, vor allem Hummer, vegetieren noch vor der Ankunft beim Einzelhändler oft monatelang mit zusammengebundenen Scheren in schmalen Boxen dahin. Nach dem Kauf werden sie lebendig in kochendes Wasser geworfen, wo sie einen mehrminütigen Todeskampf durchleiden.

Und da bei verarbeiteten Eiern - anders als bei frischen - keine Kennzeichnungspflicht besteht, enthalten im Supermarkt oder beim Bäcker gekaufte Produkte wie Eierlikör oder Stollengebäcke nach wie vor meist Eier von Hennen aus der tierschutzwidrigen Käfighaltung.

Vegane Köstlichkeiten und achtsames Einkaufen

Sowohl süße als auch herzhafte Gerichte ganz ohne Tierleid lassen sich heute einfach zubereiten. Weihnachtsleckereien wie Lebkuchen und Marzipan sind zudem oft ohnehin vegan – der Blick auf die Zutatenliste lohnt sich.

Vegane Schokotorte, Christstollen oder Plätzchen sind mit den richtigen Rezepten ganz leicht auch ohne Eier, Butter und Sahne zubereitet. Für die Festtafel eignen sich Braten aus Linsen, Nüssen oder Maronen, kombiniert mit Gemüsevarianten und Salaten.

„Es ist einfach wie nie, tierleidfrei zu essen“

… erklärt Jungbluth. „Niemand, der sich für die pflanzliche Variante entscheidet, muss auf einen leckeren, deftigen Weihnachtsschmaus verzichten.“

Kritik an Klöckner

Tiere sind Natur. Wir Menschen sind dies auch. Foto: Pixabay für © Pexels, 2019;

Tiere sind Natur. Wir Menschen sind dies auch. Foto: Pixabay für © Pexels, 2019;

In einer Pressemeldung vom 11. Dezember 2019 spricht Bundesagrarministerin Julia Klöckner von “vielen Verbesserungen im Nutztierbereich”. Im Tierschutzbericht 2015 - 2018 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurden zeitgleich die einzelnen Punkte öffentlich.

Während der Verfasser der Meldung eine Haltung erkennen will “mit welchen konkreten Maßnahmen die Bundesregierung zu einer Verbesserung der Situation von Nutz-, Heim- und Versuchstieren beiträgt”, sehen der Deutsche Tierschutzbund e.V. und wir die Ist-Situation weniger rosig.

Auftakt

Einen großen Teil des Pressetextes nehmen gleich zuanfangs die Kükentötung, die Bemühungen um ein Tierwohlkennzeichen und die Problematik bei der Umsetzung von Tierschutz-Standards hierzulande ein. “Wenn wir verhindern wollen, dass unsere landwirtschaftliche Produktion ins Ausland abwandert und dort zu Bedingungen produziert wird, auf die wir kaum Einfluß haben, brauchen wir europäische Regelungen”, so die Bundesagrarministerin.

Meßbares Vertrauen

Nachdem wir als Fachgroßhandel für Lebens-Mittel Verpackungen inzwischen über vier Jahrzehnte lang unsere eigenen Erfahrungen im Foodsektor machen durften, vertrauen wir keinen Zertifikaten, Siegeln oder Urkunden mehr. In unserem Verhaltenskodex vom 25. Oktober 2017 haben wir diese unsere Haltung klar dargelegt.

Viel lieber vertrauen wir deshalb dem sogenannten Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbund e.V., das unserer eigenen Recherche nach als einziges keine auslegbaren Kriterien für die Beweisführung der Antragsteller aufführt und von daher meßbar und diesbezüglich seriös ist. “Alle anderen sprechen stetig im Konjunktiv: würde, hätte, könnte, wenn möglich, falls machbar … dann kann man es auch gleich bleiben lassen”, kommentiert Ingo H. Klett, Leiter Unternehmenskommunikation der WEBER Packaging GmbH.

Inhalte

Die wichtigsten Punkte des Tierschutzberichts für den Zeitraum 2015 - 2018 sind …

  • das Beenden nicht-kurativer Eingriffe bei Tieren

  • das Verhindern von Schlachtungen hochträchtiger (Anm.: warum überhaupt trächtiger ..!?) Tiere

  • die Einführung eines freiwilligen (Anm.: Ooops … Fehlerteufel, liebes BMEL. Nochmal zurück auf Anfang!) staatlichen Tierwohlkennzeichens

  • das Voranbringen des Tierschutzes national und auf EU-Ebene, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern

  • die Bestimmung des Geschlechts von Küken bereits im Ei

  • die Arbeit des Staatssekretärsausschusses für Tierschutz speziell zu Legehennen und Ferkeln

  • die zeitlich zu reduzierende (Anm.: warum überhaupt in dieser Enge ..!?) Haltung von Sauen in Kastenständen

  • die Umsetzung der den Tierschutz betreffenden Koalitionsvereinbarungen

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Deshalb legen wir Ihnen ganz im Sinne einer gelebten Transparenzkultur gerne jederzeit offen, welche Verbindungen wir haben oder wem unsere Autoren sich gegebenenfalls vepflichtet fühlen: als Handelsunternehmen genießen wir beispielsweise das große Privileg, am Ende niemandem verpflichtet zu sein und so immer das Optimum für unsere Klientel erzielen zu können.

Ingo H. Klett – der Autor dieses Posts – ist neben seiner Festanstellung freiberuflich in der Public Relations sowie als Bildender Künstler tätig, vertritt aber keine Interessen irgendwelcher Lobbygruppen.